Mittwoch, 10. April 2013

Orkney, April 2011



St. Magnus Cathedral Kirkwall

In der letzten April-Woche 2011 fuhr ich mit einer Freundin auf die Orkney Inseln.


Der Flughafen Kirkwall war genauso klein wie der auf Shetland. Er lag nur wesentlich näher am Stadtzentrum von Kirkwall, der Inselhauptstadt, in der wir wohnten. Unser Bed &Breakfast war bezaubernd. 



Wir konnten beim Frühstück "Scapa Flow" sehen, ein großer Naturhafen, in der viele Schiffswracks liegen, wie z.B. mehrere Schiffe der deutschen Flotte, die sich 1919 selbst versenkte und das Kriegsschiff der Briten, „Royal Oak“, das 1939 von einem deutschen U-Boot versenkt wurde.

Kirkwall am Abend
Der Unterschied zu Shetland hätte nicht größer sein können. Auf Orkney gibt es viele Bäume und Sträucher. Auf den Feldern und auf der Straße sahen wir viele Bauern in ihren Traktoren.

In den Straßen von Kirkwall duftete es nach Blumen und außerhalb nach Landwirtschaft. Alles war saftig und grün. Ein schönes Bild. Besonders auffällig fand ich die gepflegten Straßen, Häuser und liebevoll gestalteten Vorgärten.

Die Sonne schien jeden Tag bei ungefähr 15 Grad Wärme. Der Wind war mild. Es fühlte sich angenehm frühlingshaft an. In Deutschland ging es schon auf den Sommer zu.

Scara Brae

Wir spazierten zuerst zur St. Magnus Cathedral, eine der größten Sehenswürdigkeiten der Stadt, aus rotem Sandstein gebaut. Die Reiseführer versprechen nicht zu viel, wenn sie die schöne Architektur beschreiben. Ich war überwältigt.


Kirkwall ist eine hübsche Kleinstadt mit ein einigen netten Cafés. Am Hafen lässt es sich prima im gehobenen Kirkwall Hotel verweilen. Lunch und Dinner sind absolut empfehlenswert. Auch gibt es viele hübsche Geschäfte, in denen man sein Geld leicht loswerden kann. Das Tourist Office ist besonders gut mit Infomaterial sortiert und die Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit.


Yesnaby
Am nächsten Tag fuhren wir zu "Scara Brae", Nordeuropas besterhaltenes prähistorisches Dorf. Die Steinmöbel, Betten und Schränke sind sogar noch zu erkennen. Ich genoss das Farbenspiel der begrünten Dächer der Rundhäuser mit dem blauen Meer dahinter. Nachdem wir diese Ausgrabungsstätte besichtigt hatten, stieg ich auf den Steinen zum Meer hinab. Am Strand war das Rauschen des Meeres sehr laut und auch der Wind wieder stärker. Die Steine ringsherum waren außergewöhnlich groß und wunderschön vom Meer geformt.
Yesnaby

Weiter ging es zum "Ring of Brodgar" und den "Standing Stones of Stennes". Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um Steinkreise. Der "Ring of Brodgar" ist mit 27 Menhiren weit größer als die Steine von "Stennes" (insgesamt 4 Steine). Wir sind einmal vollständig um den "Ring of Brodgar" gelaufen. 4500 Jahre stehen sie schon dort und strahlen immer noch eine gewisse Autorität aus.
Standing Stones of Stennes


Danach sahen wir uns "Maes Howe" an, ein 5000 Jahre altes Kammergrab. Die Anlage ist sehr groß und besonders gut erhalten. Sogar Inschriften kann man noch bewundern.

Die letzte Sehenswürdigkeit für diesen Tag war die 2. prähistorische Ausgrabungsstätte, der "Broch of Gurness". Die große Anlage und das dahinter liegende Meer gefielen mir besonders. Hier waren die Farbspiele noch intensiver. Auch hier bließ der Wind wieder so stark, dass keine Frisur hielt :)

Ring of Brodgar
Am nächsten Tag fuhren wir nach Süden zum "Tomb of the Eagle", einer 5000 Jahre alten Grabkammer. Der Weg dorthin hat sich mir besonders eingeprägt. Entlang der Bucht von "Scapa Flow"  überquerten wir die "Churchill Barriers"; Betondämme, die die Kanäle zwischen den östlich liegenden Inseln dichtmachten. Die Atmosphäre mit den zum Teil aus dem Wasser ragenden Schiffswracks empfand ich als gespenstisch.


Broch of Gurness

Nachmittags nahmen wir dann an einer sehr lustigen Führung in der ''Highland Park Distillery" teil. Unser Guide verstand es, außergewöhnlich gut Anekdoten über die Schotten und die Herstellung des Whiskys zu erzählen. Ich habe mehrere Mitbringsel gekauft. Das schwarz-silberne Markenlogo dieser Distillerie fand ich extrem schön.



Witzig fand ich die vielen Taxen, die überall auf der Insel unterwegs waren. In den Highlands hatte ich gesehen, dass die Menschen ihre eigenen Autos nutzten und nirgends Taxen zu bekommen waren. Ich nahm daher an, dass auf einer Insel erst recht keine Taxen sind - Irrtum ;)


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