Dienstag, 17. Februar 2015

Stratford upon Avon 2013


Shakespeares Geburtshaus

Ich wollte schon seit langer Zeit nach Stratford-upon-Avon fahren. Schließlich ist es der Geburtsort des berühmtesten Schriftstellers  Großbritanniens. Im Englischunterricht habe ich "Julius Caesar" und "Viel Lärm um Nichts" gelesen und war von da an in Shakespeares Bann gezogen. Außerdem träumte ich davon, einmal ein Stück von der Royal Shakespeare Company auf der Bühne zu sehen.



Anne Hathaway''s Cottage
Ich flog nach Birmingham und nahm von dort den Zug nach Stratford. Mein Gästehaus war wunderschön eingerichtet und die Besitzer waren sehr, sehr nett. Sie gaben mir viele nützliche Tipps für das kleine Städtchen und die Gegend darum, welche auch "Heart of England" genannt wird. 

Nachdem ich angekommen war, habe ich den Ort zu Fuß erkundet, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen. Stratford ist ein hübscher kleiner Ort, voller Atmosphäre, besonders wegen all den mittelalterlichen Häusern.


Anne Hathaway's Cottage Garten
Kurz bevor ich mir Shakespeares Geburtshaus angesehen habe, traf ich eine Frau, die genau wie ich versuchte, ein Foto vom berühmten Haus ohne Touristen darauf zu machen. Wir standen bestimmt zehn Minuten davor, bis wir beide Glück hatten. Schließlich stellten wir fest, dass wir beide aus Deutschland kamen und denselben Vornamen hatten :) Was für eine schöne Überraschung. Wir entschlossen uns, Shakespeares Haus gemeinsam zu besichtigen.

Trotz des Besucheransturms muss man das Haus gesehen haben. Die kleinen Räume eines Hauses aus dem 16. Jahrhundert sind detailgetreu nachempfunden, so dass man sich das Leben im Elizabethanischen Zeitalter in England gut vorstellen konnte.


Anne Hathaway's Cottage
Anschließend gingen wir zu "Anne Hathaway's Cottage", welches ich absolut hinreißend fand. Es war das Geburtshaus von Shakespeares Ehefrau und lag einen kleinen Fußmarsch von ungefähr zwanzig Minuten vom Zentrum entfernt. Das Reetdach war schon von weitem zu sehen. Der bezaubernde Garten um das Haus herum steigerte noch unsere Vorfreude. Im Haus angekommen, erhielten wir eine kleine Einführung und konnten dann selbst durch die Räume gehen. Wieder ein Haus aus dem 16. Jahrhundert, das entsprechend eingerichtet war.


Holy Trinity Church
Nach diesem Besuch ging es zurück in das Städtchen zur "Holy Trinity Church", in der Shakespeare begraben liegt. Vor dem Grab stehend, wurde es uns ganz feierlich zumute. Wieviele Menschen mag er wohl mit seinen Stücken berührt haben ? Nicht nur in seinem eigenen Land, sondern in sämtlichen Englischunterrichten in Schulen und Universitäten auf der ganzen Welt !



Nachdem wir die besondere Atmosphäre auf uns wirken gelassen hatten, spazierten wir um die Kirche herum am River Avon entlang und erreichten nach kurzer Zeit das Theatergebäude der Royal Shakespeare Company.

Wie lange hatte ich davon geträumt, die Royal Shakespeare Company zu sehen. Jetzt war es soweit. Ich hatte Karten für "A mad world my masters" und "Titus Andronicus". Das erste Stück, eine Komödie, war nicht von Shakespeare, wurde aber von der RSC aufgeführt. Ich habe Tränen gelacht ;) 

Theatergebäude der RSC
"Titus Andronicus" ist Shakespeares blutigstes Drama und wird selten gezeigt. Ich habe nie zuvor solch eine Grausamkeit auf der Bühne gesehen, die mir sehr unter die Haut ging.
Gleichgültig, wie hoch die Schauspieler der Royal Shakespeare Company auch gelobt wurden, ich hatte nun gesehen, dass sie diesem Ruf gerecht wurden. Ich fand beide Stücke sehr intensiv. Bei dem einen habe ich mich kringelig gelacht, bei dem anderen äußerst mitgelitten.