Mittwoch, 10. April 2013

Shetland 2011





Jarlshof



Ostern 2011 bin ich mit einer Freundin auf die Shetland Inseln gefahren.

Kaum auf dem kleinen Flughafen Sumburgh im Süden von Mainland, der Hauptinsel, gelandet, spürten wir den starken Wind. Die Sonne strahlte uns entgegen und der Himmel hätte nicht blauer sein können. Das Meer, das unmittelbar hinter der kleinen Landebahn begann, zeigte seine schönsten Farben und die Sonne glitzerte darauf.

Ich war begeistert ! Eine große Euphorie überkam mich und ich konnte gar nicht alles schnell genug sehen, hören, riechen und schmecken.

Levenwick
Der Frühling war noch verhalten, aber uns war klar, dass wir uns am nördlichsten Punkt Großbritanniens befanden. Was sollten wir anderes erwarten ?
Auf dem Weg zu unserem B&B in die Inselhauptstadt Lerwick auf Mainland sahen wir keinen einzigen Baum. Nur Felsen, Geflechte und ein paar kleine Sträucher. Im Hafen von Lerwick, in dem eine riesige Tafel den Besucher auf Englisch und auf Norwegisch begrüßte, fuhren wir mit dem Mietauto los und sahen uns die Sehenswürdigkeiten wie den  "Jarlshof" und "Old Scatness"  an.


Sumburgh Lighthouse
Wir wanderten außerdem im Süden von Mainland zum Leuchtturm Sumburgh Head und sahen einen einzigen Papageientaucher zwischen Hunderten von Möwen. Es war herz-ergreifend ! Nicht nur, dass er alleine zu sein schien, er sah ja auch noch so drollig aus.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich das Restaurant im Sumburgh Hotel, welches weit und breit das einzige war. Mein Lachs war so außergewöhnlich gut, dass ich mich auch noch zu einem Dessert (Himbeerkäsekuchen) hinreißen ließ. 


Eshaness
Am nächsten Tag wanderten wir in Eshaness. In dieser nord-westlichen Ecke von Mainland regnete es dann kurz aber heftig. Ich fand es mehr als passend zu dieser „dramatic scenery“, wovon die Schotten ja sehr gerne sprechen. Der Wind war unglaublich stark und das Meer peitschte gegen die Felsen. Zwischendurch ein paar Schafe und ein Shetland Pony, die unseren Weg kreuzten.



Eshaness 


Eine andere kleine Wanderung führte zur St. Ninian's Isle, welche einfach bezaubernd war. Eine Insel, die über eine Meerenge zu erreichen ist. Ein kleiner Strandweg, der von beiden Seiten des Meeres angeblich nie überspült wird.



Daneben haben wir die ehemalige Inselhauptstadt Scalloway besucht. Das Scalloway Castle ragt noch immer riesig empor, auch wenn es heute nur noch eine Ruine ist. Interessant fand ich in Scalloway eine typisch nordische Häuserzeile von dunkelroten und blauen Holzhäusern am Rande der Kleinstadt. Ich fühlte mich gleich an Norwegen erinnert.
St. Ninian's Isle

Im Pub des Scalloway Hotel aßen wir gut. Die folgende Situation fand ich urkomisch: Die Insulaner identifizierten uns sofort als Touristen und grüßten uns freundlich. Die Atmosphäre war gemütlich. Unser Kellner trug überraschenderweise einen Nadelstreifenanzug (bei uns nicht üblich). So schnell wie der Kellner (den wir schon den „Chef“ getauft hatten) jedesmal den Tisch abräumte und uns fragte, ob es noch etwas sein dürfte, so schnell konnten wir nicht gucken.

Muckle Flugga Leuchtturm
Daneben versuchten gleich mehrere Männer den Fernseher zum Fußball gucken in Betrieb zu nehmen, was jedoch keinem gelang, auch dem „Chef“ nicht. Zu unserem Glück, sonst wäre es mit der Ruhe vorbei gewesen.

Wir fuhren am letzten Urlaubstag über die Insel Yell auf die Insel Unst, um im "Hermaness Nature Reserve" zum nördlichsten Punkt Großbritanniens zu wandern und von dort aus den letzten Leuchtturm „Muckle Flugga“ zu sehen.

nahe dem Muckle Flugga Leuchtturm
Die Sonne schien den ganzen Tag, so dass wir herrliche Ausblicke hatten und auch noch Unmengen an Papageientauchern beobachten konnten. Hier brüteten sie also. Es war für mich der Höhepunkt der Reise.  

Ich würde gerne nochmal nach Shetland ! Diese wahnsinnig schöne, raue Landschaft mit teilweise Windstärke 10 und den sehr herzlichen Menschen habe ich ins Herz geschlossen.

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