Freitag, 9. August 2013

Edinburgh 2000 - 2012


Edinburgh Castle




Ramsay Garden















Schon bei meinem ersten Besuch im Jahre 2000 habe ich mich in die Stadt verliebt.

Mit ca. 500.000 Einwohnern ist die Hauptstadt von Schottland bedeutend kleiner als London. Dennoch kann sie mit zwei Schlössern, "Edinburgh Castle" und "Holyrood Palace", mehreren Galerien, Museen und Theatern aufwarten. Außerdem gibt es wunderschöne Parks wie die "Princes Street Gardens" mitten in der Stadt und den "Inverleith Park" im Norden der Stadt. 


Durch die von dem Architekten des 18. Jahrhunderts, Robert Adam, im Schachbrettmuster angelegte Neustadt kann ich mich immer gut in der Stadt orientieren. Darüber hinaus gibt es noch folgende Orientierung: Liegt Edinburgh Castle rechts von einem, befindet man sich in der Neustadt und schaut zur Altstadt herüber und umgekehrt. Mir gefällt die georgianische und viktorianische Architektur am besten. Ich kann mich einfach nicht daran satt sehen.

Ramsay Garden
Für Edinburgh Einsteiger empfehle ich, beide Schlösser zu besichtigen, wenn man sich nur etwas für Geschichte interessiert und die Geschichte der Stadt und des Landes verstehen möchte. "Holyrood Palace" besitzt die Besonderheit, das Anwesen der Queen in Edinburgh zu sein. Wenn sich die Queen in Schottland aufhält, ist die Fahne auf dem Dach gehisst. Darüber hinaus hat schon Maria Stuart darin gewohnt.


Die georgianischen Wohnhäuser bei Ramsay Garden in der Nähe von "Edinburgh Castle" in der Altstadt sind sehr gepflegt und bieten einen fantastischen Ausblick von der Altstadt herüber zur Neustadt. 

Mein Begleiter bei Ramsay Garden
Abgesehen davon traf ich dort auf meine niedlichste Urlaubsbegegnung. Ich spazierte durch Ramsay Garden und entdeckte ein Eichhörnchen auf der Straße. Es war relativ zutraulich und kam immer näher an mich heran, als ich mit ihm sprach. Es schien mich regelrecht zu bestaunen. Nach einer Weile ging jeder von uns in eine andere Richtung. Als ich mich nochmal nach ihm umdrehte, sah ich, wie es mir nachschaute, siehe Bild. Ich fand die Situation zu komisch  :)

Friedhof St. Cuthbert
Wer nicht genug von der Architektur von Ramsay Garden bekommen hat, dem bietet "Mercat Tours" eine Führung durch die verwinkelte Altstadt an.

Die Einkaufsstraße der Neustadt ist die Princes Street. Zwischen Altstadt und Neustadt liegen die Princes Street Gardens und der Bahnhof Waverley Station. Am westlichen Ende der Princes Street liegt die älteste Kirche der Stadt, St. Cuthbert. Der dazugehörige Friedhof ist mit vielen, alten Bäumen sehr schön.

St. Giles Cathedral
Neben der großen St. Giles Cathedral in der Royal Mile, die Einkaufsstraße in der Altstadt, würde ich die "Greyfriars Kirk" besuchen. Sie ist zwar viel kleiner und auch einfacher eingerichtet als St. Giles, verfügt meiner Meinung nach aber über einen herausragenden Charme. Der angeschlossene Friedhof mit einem alten und großen Baumbestand lädt zu einem Spaziergang ein.

Greyfriars Kirk


Will man mehr über die schottische Seele erfahren, darf ein Besuch des "Writer's Museum" nicht fehlen. In dem Schriftsteller Museum wird über die drei wichtigsten Schriftsteller Schottlands informiert: Sir Walter Scott, Robert Burns und Robert Louis Stevenson.

Sir Walter Scott veröffentliche 1814 seinen Roman "Waverley" und war besonders im englischsprachigen Raum einer der ersten Schriftsteller, welcher historische Romane schrieb. Ihm zu Ehren wurde das "Scott's Monument" mitten in der Stadt gebaut, ein Turm mit einer weißen Figur von Scott darin. 

Robert Burns hat sich den Menschen durch seine Gedichte und Lieder eingeprägt. Vor allem weil er sie umgangssprachlich verfasste und damit die breite Masse der Menschen erreicht hat. Ende Januar eines jeden Jahres wird daher ihm zu Gedenken die "Burns' Night" gefeiert.



Writer's Museum
Robert Louis Stevenson ist durch Bücher wie "Die Schatzinsel" und "Jekyll & Hyde" bekannt geworden. Mehrere Generationen seiner Familie machten sich jedoch aufgrund der Erbauung von Leuchttürmen an Schottlands Küsten einen Namen. 

An weiteren Museen haben mir besonders "Gladstone's Land" in der Royal Mile und das "Georgian House" am Charlotte Square in der Neustadt gefallen, da dort die Einrichtung von Wohnhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert gezeigt wird.

Was Pubs betrifft, ist Edinburgh übersät mit guten Adressen. Das skurrilste Pub, das ich je betreten habe, ist das "Jekyll & Hyde" in der Hanover Street (Neustadt). Es ist ganz im Stil des Romans eingerichtet und erinnert stark an das Labor von Dr. Jekyll mit Reagenzgläsern und Totenschädeln. 


Zum Kaffee trinken würde ich "Clarinda's Tearoom" oder "Chocolat du plaisir" am unteren Ende der Royal Mile in der Nähe von "Holyrood Palace" empfehlen.

Victoria Street, Altstadt
Deacon Brodie's Taverne

Ein Restaurant, in dem ich fast immer esse, wenn ich in Edinburgh bin, ist "Deacon Brodie's Tavern" in der Royal Mile. Die Speisekarte ist hervorragend, ob vegetarisch oder Fleischgerichte. Es befindet sich mitten in der Royal Mile und an Fensterplätzen hat man einen fantastischen Blick in die Altstadt. Im Erdgeschoss befindet sich das gleichnamige Pub, welches rustikaler ist als das Restaurant auf der 1. Etage. Für mich ist es die Adresse in Edinburgh. Nicht zuletzt, weil Robert Louis Stevenson sich von dem echten Deacon Brodie zu seinem Roman "Jekyll & Hyde" inspirieren ließ. Tagsüber ging William Brodie seinem Beruf als Tischler nach und war gleichzeitig Mitglied im Stadtrat und in der Handwerkerinnung. Nachts betätigte er sich als Einbrecher. Ich würde es als Ironie bezeichnen, dass ausgerechnet William Brodie an dem Galgen gehängt wurde, den er ein Jahr zuvor selbst gebaut hatte. 

Freitag, 2. August 2013

Newquay, Truro, Padstow, Cornwall 2013


Tolcarne Beach
Newquay ist ein beliebtes Urlaubsziel bei Surfern. Hier gibt es gleich mehrere große Strände mit den besten Wellen in Großbritannien. Zum Sandburgen bauen und gemütlichen Verweilen eignen sich andere Strände wie z.B. in St.Ives oder Falmouth besser.

Für mich war Newquay eine Basis, um andere Orte wie Truro und Padstow zu besuchen. Ebenso verfügt die Stadt über einen Flughafen, von dem ich nach Hause geflogen bin.

Newquay Harbour

Was ich wirklich genossen habe, war ein Strandspaziergang bei Ebbe am Tolcarne Beach. Der Wind heulte laut, die Sonne schob sich zwischen den Wolken immer wieder hervor und das Meer kämpfte sich langsam zurück. Nach einer Stunde entschied ich mich, nach Truro als Hauptstadt der Grafschaft und Verwaltungssitz zu fahren. Gleich bei meiner Ankunft sah ich die beiden Türme der Kathedrale von Truro über den Dächern herausragen und habe mich sofort auf den Weg dorthin gemacht. Die neogotische Architektur der Kathedrale fand ich wahnsinnig schön und erhabend. Die viktorianischen Buntglasfenster haben mir neben der großen "Father Willis Orgel" von 1887 am besten gefallen.

Truro Cathedral
Nachdem ich einmal durch die Kathedrale gegangen bin, erschien der Männerchor und hielt seine Chorprobe für ein Konzert am Abend ab. Ich setzte mich auf eine Bank und lauschte ihm eine Stunde. Die Musik und der Gesang ließen mich die Zeit vollkommen vergessen.

Truro Cathedral
Danach bummelte ich durch die mit georgianischen und viktorianischen Häusern gesäumten Straßen. Das häufig sichtbare Kopfsteinpflaster komplettierte das atmosphärische Erscheinungsbild der Stadt. Neben einigen Ladenketten gab es viele kleine Geschäfte. Letztere haben mich mit ihren hübschen Fassaden besonders angesprochen. Das Tourist Office bot sehr schöne Souvenirs von Cornwall an, wie z.B. eine "Cornish Heart" Tasche (ein Herz mit der cornischen Flagge, dem schwarzen Kreuz, darauf), keltische Lesezeichen und "Tregothnan tea", der einzige Tee, der in England angebaut wird.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das "Royal Cornwall Museum", das über die Geschichte der Grafschaft informiert.


Hafen von Padstow
An einem weiteren Tag habe ich mich auf den Weg nach Padstow gemacht. Am Busbahnhof von Newquay traf ich Tania aus Australien und wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Wir verbrachten den Tag zusammen, was wirklich eine Bereicherung war.
Padstow besitzt einen ganz eigenen Charme. Auch wenn der kleine Ort sehr touristisch ist, hat er sich seine Gemütlichkeit bewahrt. Die Straßen - und Häuserfassaden sahen sehr gepflegt aus. Der Hafenbereich dient in Filmen oft als Kulisse und wird in Reiseberichten gezeigt.

Auf dem Weg zu dem nahegelegenen  "Herrenhaus der Herrenhäuser" in Großbritannien - Prideaux Place- haben wir kornisches Eis gegessen. Unbedingt probieren !


Prideaux Place
"Prideaux Place" gehört für mich wegen seiner Architektur und dem zum Bau verwendeten hellen Naturstein zu den schönsten Anwesen in Großbritannien ! Die Führung durch das Haus, an der wir teilnahmen, begeisterte uns beide sehr. Es war schön, mehr über die Geschichte der Familie, die es bewohnt, zu erfahren. Anschließend habe ich die Besitzer, das Ehepaar Prideaux-Brune, kennenlernen dürfen, wofür ich persönlich sehr dankbar bin. Sie waren beide so nett, sich für ein Erinnerungsfoto zur Verfügung zu stellen. Bevor wir wieder in den Ort gingen, haben wir uns noch den Garten und anliegende Gebäude angesehen. Wunderschön !

Garten von Pridaux Place
Als wir wieder am Hafen ankamen, fiel uns eine Blaskapelle auf, die während unserer Abwesenheit angefangen hatte, zu spielen. Wir hörten eine Weile der Filmmusik, die sie spielten, mit Begeisterung zu. Darüber hinaus probierte ich einen weiteren "Cornish Pasty" (Blätterteig gefüllt z.B. vegetarisch oder mit Fleisch) und dieser entpuppte sich als der Beste des Urlaubs :)

Dienstag, 30. Juli 2013

Falmouth und Trebah Garden 2013


Hafen von Falmouth

Falmouth habe ich von Penzance aus bequem mit dem Bus erreicht. Es fahren täglich mehrere Busse dahin.

Falmouth liegt am 3. größten Naturhafen der Welt. Seinen Aufstieg verdankt die Stadt der Postbehörde, die 1688 ihren Sitz dorthin verlegte und bis 1850 Postsendungen und Waren aller Art von dort in die Kolonien transportierte.



Trebah Garden
Auf diesem Handelsweg gelangten auch Sämlinge exotischer Pflanzen in das Vereinigte Königreich. Diese Pflanzen finden sich nun in verschiedenen großen Gärten wie "Trebah" und "Glendurgan Garden" wieder.

Schiffsbau und Arbeiten in den Reparaturdocks werden nach wie vor betrieben, welche den maritimen Flair der Stadt unterstützen. Die Geschichte hierüber ist anschaulich im "National Maritime Museum" dargestellt.

Falmouth verfügt auch über eine Universität, die einen guten Ruf in den Bereichen Kunst, Medien, Design, Schreiben und der darstellenden Künste hat.

Die Gegend um den Hafen herum mit seinen kleinen Einkaufsstraßen hat mir am besten gefallen. Zum einen kann man in vielen gemütlichen Cafés und Pubs den Blick auf den Hafen und die darin liegenden Segelboote genießen. Zum anderen sind die Fassaden der Geschäfte sehr ansprechend. Sie erinnerten mich an Geschäfte des ausgehenden 19. Jahrhunderts bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts.
Besonders eingeprägt haben sich mir folgende cornische Souvenirs, die überall in den Geschäften angeboten wurden: Schokolade, Marmelade, Seife, Handcreme, Lippenbalsam und Chutneys. Ich fand die Schokolade am ungewöhnlichsten, weil sie unglaublich lecker war, auch wenn ich diese Süße bisher nicht kannte.


Garten meines Gästehauses
Am frühen Nachmittag traf ich bei Sonnenschein und blauem Himmel in meinem bezaubernden Gästehaus ein. Mein Zimmer war wunderschön in hellen Farben mit maritimen Bildern eingerichtet. Das Ehepaar, welches das Gästehaus unterhielt, war sehr freundlich und um das Wohl der Gäste bemüht. Ich wurde mit Kaffee und Kuchen auf der Terrasse begrüßt. Der dazugehörige Garten war ein Traum. Für mich stand fest: ich war im Paradies angekommen :)


Gyllyngvase Beach



Nach meiner kleinen Stärkung bin ich zum "Gyllyngvase Beach" gegangen, der nur zwei Minuten Fußweg von meiner Unterkunft entfernt gelegen war. Bei ca. 30 Grad habe ich mir an dem gemütlichen (auch familienfreundlichen) Sandstrand ein schönes Plätzchen gesucht, mich mit Sonnencreme eingecremt und mich bräunen lassen. Das nahegelegene "Gylly Beach Café" ist empfehlenswert.

Folgt man dem Weg stadtauswärts, beschreitet man schöne Wanderwege zu weiteren Stränden wie Swanpool oder Maenporth, immer am Meer entlang.


Trebah Garden
Natürlich habe ich auch den Garten der Gärten besucht - "Trebah Garden".
Der Garten eignet sich hervorragend für einen ausgiebigen Spaziergang. Auf dem riesigen Gelände gibt es überall Bänke zum Verweilen. Zwischen all der Gartenkunst habe ich die Zeit vergessen, bin zum angrenzenden kleinen Kiesstrand gebummelt und habe dort ein cornisches Eis genossen. Unbedingt probieren.


Weitere Aktivitäten können sein: Besuch des "National Maritime Museum", "Pendennis Castle" oder eine Bootstour auf dem Fal River hinüber zum bezaubernden Fischerdorf "St. Mawes".

Trebah Garden
An Cafés kann ich gleich zwei in Hafennähe empfehlen. In "Dolly's Café" habe ich Tapas gegessen, die absolut köstlich waren. In "Annie's Kitchen" werden Kuchen und Torten angeboten, soweit das Auge reicht. Ein Muss :)

Ein besonderer Dank geht an die Mitarbeiter des Tourist Office, die mir sehr viele Tipps gegeben und, eine Menge an Material geschenkt haben.

Sonntag, 28. Juli 2013

St. Michael's Mount, Cornwall 2013

St. Michael's Mount

An meinem letzten Tag in Penzance erblickte ich ein neues Gesicht an meinem Frühstückstisch - eine englische Dame namens Bonnie begrüßte mich herzlich. Wir fingen sofort ein Gespräch an und stellten dabei fest, dass wir beide St. Michael's Mount besichtigen wollten. Warum nicht zusammen ? Gesagt, getan.

Da sich die Sonne an dem Morgen noch etwas zurückhielt, entschieden wir uns, mit dem Bus nach Marazion zu fahren. Von dort aus kann man St. Michael's Mount erreichen. Bei schönem Wetter hätte sich eine Küstenwanderung von Penzance nach Marazion angeboten.

Das Schloss
Marazion soll der älteste Ort im Vereinigten Königreich sein. Im 17. Jahrhundert war es das Handelszentrum der Mount's Bay und stellte Penzance an Wichtigkeit in den Schatten. Auch wurde es schon ein paar Mal als Drehort genutzt, da die Häuser - und Ladenfassaden mit ihren kleinen, engen Gassen besonders hübsch sind.

Je nach Tidenstand kann man entweder zu Fuß über einen gepflasterten Damm laufen oder man wird mit kleinen Booten in nur fünf Minuten zu der ehemaligen Klosterinsel herübergefahren.

Blick auf Mount's Bay
Nach der normannischen Eroberung wurde sie von Edward dem Bekenner 1135 an die Benediktiner des Mont St. Michel übereignet. Diese gründeten eine Abtei nach ihrem französischen Vorbild. Die Klosteranlage wurde unter Heinrich VIII. zu einer Festung umgebaut. Nachdem der englische Bürgerkrieg (1642-1651) vorüber war, ging sie wenig später in den Besitz der Familie St. Aubyn über, die sie zu einem Schloss umbaute. Die Nachfahren wohnen dort noch heute. Seit 1954 verwaltet der National Trust die gesamte Insel.


Aufgrund der Flut fuhren wir mit dem Boot herüber. Der Hafenbereich verfügt über zwei Geschäfte, die ganz außergewöhnlich schöne Souvenirs und Kleidung anbieten.

Der Felsengarten
Da der Weg zum Schloss sehr uneben ist und man leicht unknicken kann, empfiehlt es sich, flache Schuhe anzuziehen. Im Gegensatz zu Mont St. Michel ist sein englisches Pendant kleiner. Trotzdem lohnte sich die Besichtigung des Schlosses sehr. Der Rokokosalon und die Bibliothek haben mir besonders gefallen. Herausragend sind viele Gemälde, aber auch eine Sammlung von Waffen.

Der Felsengarten

Um die Mittagszeit strahlte plötzlich die Sonne und die Temperaturen kletterten auf über 20 Grad, so dass wir beim Lunch in dem dazugehörigen Cafè draußen sitzen konnten. Hierbei möchte ich den Apfelkuchen, den ich mir als Dessert gönnte, besonders hervorheben, da er außergewöhnlich lecker war :).



Am Nachmittag gingen wir im teilweise sehr steilen Felsengarten spazieren und bewunderten eine riesige, aber auch subtropische Blumenvielfalt.

Rückweg bei Ebbe
Da wir beide über den gepflasterten Damm zurücklaufen wollten, mussten wir warten bis Ebbe eintrat. Die Wartezeit verbrachten wir im zweiten Inselgeschäft und fanden wieder schöne Mitbringsel, vor allem St. Michael's Mount als Motiv auf Kissen oder auf Glaskunst wie Bildern und Untersetzern.

Als wir über den Damm zurück zu Marazion liefen, brach Nebel über St. Michael's Mount herein, so dass das Schloss darin fast verschwand - ein mystischer Abgang.




Dienstag, 23. Juli 2013

Minack Theatre, Porthcurno, 2013



Die Bühne
Das Minack Theatre nimmt innerhalb meiner Cornwall-Reise einen besonderen Platz ein.

Es liegt im Süden von West-Cornwall und es handelt sich um ein Theater unter freiem Himmel, das in einen Felsen direkt am Meer an dem Ort Porthcurno gebaut wurde.

Es war ein regnerischer Tag als ich hinfuhr. Gleich als ich eintraf, bemerkte ich den intensiven Duft der Blumen im Garten. Dieser befand sich oberhalb des Theaters und war wunderschön mit viel Liebe zum Detail angelegt. Ich schritt langsam die Steinstufen hinunter zur Bühne. Nicht nur, weil sie nass waren, sondern vor allem um die besondere Atmosphäre in mir aufzunehmen. Es begann dann, heftiger zu regnen, wurde sehr windig und der Himmel zog sich zu - wirklich eine dramatische Szenerie.

Der Garten
Das Theater sieht wie eine Hinterlassenschaft der Römer aus, wurde jedoch von einer bemerkenswerten Engländerin namens Rowena Cade (1893-1983) geplant, gebaut und finanziert.

Sie interessierte sich bereits in ihrer Jugend für die darstellenden Künste und entwarf schon früh Kostüme für Theaterstücke in ihrer Umgebung in Derbyshire, wo sie aufgewachsen ist. Nach dem ersten Weltkrieg und dem Tod des Vaters erwarb sie ein Grundstück an den Klippen bei Porthcurno, dem Minack Rock. Als sie gefragt wurde, ob Theateraufführungen in ihrem Garten stattfinden konnten, willigte sie ein. Da die Zahl der Besucher zunahm, beschloss sie, eine Spielstätte unterhalb ihres Gartens direkt an den Klippen zu bauen. Zusammen mit ein paar Helfern arbeitete sie daran von 1931 bis kurz vor ihrem Tod.
Die Sitzplätze


Das erste Stück, das 1932  im Minack Theatre aufgeführt wurde, war Shakespeare's "Sturm".

Seitdem finden dort das ganze Jahr über Aufführungen statt. Der Himmel und das Meer im Hintergrund dienen dazu als perfekte Kulisse. Nicht nur als Theaterliebhaberin, wie ich es bin, sollte man das Minack Theatre unbedingt besuchen.

Blick zum Strand 

Ich sah mir das ganze Gelände an und war tief bewegt. Die Felsen im Hintergrund sahen aus als seien sie ins Meer gefallen. Der Strand von Porthcurno auf der linken Seite des Theaters war riesig und das Wasser schimmerte in den tollsten Blautönen. Trotz des Regens und des Windes war die Luft mild. Für eine halbe Stunde stand ich an der obersten Reihe der Sitzplätze und genoss den Blick zum Strand. Regentropften tanzten auf meinem Gesicht und ich lauschte dem Rauschen des Meeres. Als ich fühlte, dass ich fast völlig die Realität verlor, entschied ich mich, die kleine Ausstellung über Rowena Cade in einem Nebengebäude zu besuchen.

Porthcurno Beach
Am meisten an Rowena Cade hat mich ihre Willenskraft und ihr Glaube an den Erfolg des Theaters beeindruckt. Über 50 Jahre hat sie daran gebaut und es immer wieder erweitert.

Ich werde diesen wunderbaren Ort nochmal besuchen. Die Atmosphäre hat mich völlig ergriffen. Das tosende Meer, die salzige Luft und der Duft der Blumen im Garten, einfach fantastisch !!!


St. Ives, Cornwall 2013


Hafen von  St. Ives 


Wenn man nach Cornwall fährt, sollte man einen Besuch in St. Ives einplanen. Es ist zwar sehr überlaufen, die Touristenschwärme haben der Atmosphäre aber keinen Abbruch getan.

St. Ives liegt am nördlichen Ende von West-Cornwall und ist das Zentrum der dortigen Kunstszene.



Gleich nach meiner Ankunft wurde mir eines sofort klar: Das Licht ist tatsächlich so besonders, wie oft in Fernsehberichten beschrieben. Das Wasser schimmerte in den unterschiedlichsten Blau-und Grüntönen. Wenn die Wolken aufrissen, spiegelte sich das durchbrechende Licht im Wasser wider und sorgte dafür, dass das Wasser andere Farbschattierungen annahm. Vor allem der Hafen und die nahegelegenen Strände von Porthminster und Porthmeor wirkten wie Gemälde.

Porthmeor Beach
Wenn man moderne Kunst mag, ist die Tate Gallery ein Muss. Auf dem Weg dahin ging ich durch viele hübsche und enge Gassen. Auch die kleinen Häuser in weiß, rosa, blau oder hellbraun wirkten wie gemalt. Es verwundert mich nicht mehr, dass sich so viele Maler in St. Ives niedergelassen haben und diesen Ort immer wieder zum Motiv machen.


In der Tate Gallery lohnte sich vor allem ein Besuch des dazugehörenden Cafés, da man von dort aus einen unglaublich schönen Ausblick über die Stadt und Porthmeor Beach hat.

Porthminster Beach
Am Hafen reihte sich ein Souvenirladen an den anderen. Die Bilder, die dort angeboten wurden, sind meiner Meinung nach wirklich sehr schön. Mir haben jedoch insbesondere die Harbour Galleries mit der "Blue Harbour Gallery" am besten gefallen. Dort wird Glaskunst angeboten, die von der ortsansässigen Künstlerin Desiree Hope gestaltet wird. Ich habe mir neben zwei Bildern von der Blue Harbour Gallery ein kleines Kunstwerk von ihr gekauft :). Hinreißend !

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das St. Ives Museum, das als Heimatmuseum über die Geschichte des Ortes informiert.

Porthminster Beach 

Nachdem ich durch die Geschäfte am Hafen gegangen bin, entschloss ich mich, weiter östlich zu Porthminster Beach zu bummeln. Es ist ein wunderschöner, riesiger Sandstrand und eignet sich hervorragend zum Sonnen und Baden. Man kann von dort bis Carbis Bay laufen. Diese Bucht mit herrlichen Stränden  ist noch nicht so überlaufen wie St.Ives und könnte eine gute Alternative hierzu sein. Sie ist fußläufig in ca. 20 Minuten erreichbar und verfügt auch über einige sehr schöne Unterkünfte.

Penzance, Cornwall 2013


Exeter Cathedral
Im Juni 2013 bin ich nach Cornwall gefahren. Mein 1. Reiseziel war Penzance. Es liegt in West-Cornwall und ist die Endstation der Great Western Railway. Diese Zugverbindung wurde bereits ca. Mitte des 19. Jahrhunderts geschaffen, so dass Penzance schon zur damaligen Zeit ein Ziel für Touristen wurde. Aufgrund dessen baute die Stadt schon im 19. Jahrhundert eine Promenade zum Flanieren - die Western Promenade.




Von London Paddington Station fahren täglich Züge direkt nach Penzance. Die Fahrt dauert ca. 6 Stunden.
Exeter Cathedral

Ich habe mich entschieden, bis Exeter zu fliegen, was an der Grafschaftsgrenze von Devon zu Cornwall liegt und bin ab dort mit dem Zug weitergefahren. Die Fahrt dauerte dann nur noch 3 Stunden und führte mich vorbei an vielen hübschen kornischen Städtchen wie z.B. St. Austell, Truro oder Helston.

In Exeter habe ich einen kurzen Zwischenstopp eingelegt und das Wahrzeichen der Stadt, die St. Peter Kathedrale, besichtigt. Absolut empfehlenswert !!!

Western Promenade
Penzance begrüßte mich mit Sonnenschein und gefühlten 25 Grad  :)
Um mein Gästehaus zu erreichen, lief ich am Hafen vorbei Richtung Westen. Dabei passierte ich den Jubilee Pool, ein mit Meerwasser gefülltes Freibad im Art-déco-Stil der 1930er Jahre. Viele georgianische und Regency-Häuser sind erhalten und verbreiten einen Charme, der an vergangene Zeiten von Wohlstand erinnert.




Jubilee Pool
Mein Gästehaus lag direkt an der Western Promenade. Mein Zimmer verfügte über Meerblick. Alle Zimmer trugen Blumennamen und waren sehr hübsch eingerichtet, entsprechend der jeweiligen Blume. Ich hatte das Rosenzimmer. Die Besitzerin war sehr herzlich und gab mir viele Tipps zur Erkundung der Umgebung und zu Restaurants. Ich kann mein Gästehaus daher nur weiterempfehlen.

Penzance ist zum Hafen gelegen sehr flach, der Ortskern mit seinen 3 Haupt-Einkaufsstraßen ist dagegen bergig. Die kleinen Geschäfte und Pubs fügen sich meiner Meinung nach sehr gut zu einem harmonischen Stadtbild zusammen. Die St. Mary's Church ist die größte Kirche der Stadt und hat einen schönen Friedhof mit vielen Palmen drum herum. Daher sieht dieser jedoch mehr wie ein Garten aus. Überhaupt fühlte ich mich durch die vielen Palmen und teilweise sub-tropischen Pflanzen in der Stadt eher an die französische Riviera versetzt. Nicht umsonst spricht man auch von der cornischen Riviera.

St. Mary's Church

Als Pub hat mir das "Admiral Benbow" in der Chapel Street besonders gefallen. Es ist ganz im maritimen Stil eingerichtet,  verfügt über eine tolle Atmosphäre, eine wahnsinnig nette Bedienung und hervorragendes Essen zu angemessenen Preisen. Unbedingt probieren: den cornischen Cider !

Läuft man an der Küstenlinie in beiden Richtungen entlang, kann man wunderschöne Fischerdörfer wie Newlyn, Mousehole oder Marazion erreichen.

Penzance ist eine hervorragende Basis, um andere Orte in Cornwall wie z.B. St. Ives, Land's End, zum Minack Theatre in Porthcurno oder zu St. Michael's Mount zu gelangen. Auch legt von hier eine Fähre zu den Scilly Isles ab.


Mittwoch, 10. April 2013

Orkney, April 2011



St. Magnus Cathedral Kirkwall

In der letzten April-Woche 2011 fuhr ich mit einer Freundin auf die Orkney Inseln.


Der Flughafen Kirkwall war genauso klein wie der auf Shetland. Er lag nur wesentlich näher am Stadtzentrum von Kirkwall, der Inselhauptstadt, in der wir wohnten. Unser Bed &Breakfast war bezaubernd. 



Wir konnten beim Frühstück "Scapa Flow" sehen, ein großer Naturhafen, in der viele Schiffswracks liegen, wie z.B. mehrere Schiffe der deutschen Flotte, die sich 1919 selbst versenkte und das Kriegsschiff der Briten, „Royal Oak“, das 1939 von einem deutschen U-Boot versenkt wurde.

Kirkwall am Abend
Der Unterschied zu Shetland hätte nicht größer sein können. Auf Orkney gibt es viele Bäume und Sträucher. Auf den Feldern und auf der Straße sahen wir viele Bauern in ihren Traktoren.

In den Straßen von Kirkwall duftete es nach Blumen und außerhalb nach Landwirtschaft. Alles war saftig und grün. Ein schönes Bild. Besonders auffällig fand ich die gepflegten Straßen, Häuser und liebevoll gestalteten Vorgärten.

Die Sonne schien jeden Tag bei ungefähr 15 Grad Wärme. Der Wind war mild. Es fühlte sich angenehm frühlingshaft an. In Deutschland ging es schon auf den Sommer zu.

Scara Brae

Wir spazierten zuerst zur St. Magnus Cathedral, eine der größten Sehenswürdigkeiten der Stadt, aus rotem Sandstein gebaut. Die Reiseführer versprechen nicht zu viel, wenn sie die schöne Architektur beschreiben. Ich war überwältigt.


Kirkwall ist eine hübsche Kleinstadt mit ein einigen netten Cafés. Am Hafen lässt es sich prima im gehobenen Kirkwall Hotel verweilen. Lunch und Dinner sind absolut empfehlenswert. Auch gibt es viele hübsche Geschäfte, in denen man sein Geld leicht loswerden kann. Das Tourist Office ist besonders gut mit Infomaterial sortiert und die Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit.


Yesnaby
Am nächsten Tag fuhren wir zu "Scara Brae", Nordeuropas besterhaltenes prähistorisches Dorf. Die Steinmöbel, Betten und Schränke sind sogar noch zu erkennen. Ich genoss das Farbenspiel der begrünten Dächer der Rundhäuser mit dem blauen Meer dahinter. Nachdem wir diese Ausgrabungsstätte besichtigt hatten, stieg ich auf den Steinen zum Meer hinab. Am Strand war das Rauschen des Meeres sehr laut und auch der Wind wieder stärker. Die Steine ringsherum waren außergewöhnlich groß und wunderschön vom Meer geformt.
Yesnaby

Weiter ging es zum "Ring of Brodgar" und den "Standing Stones of Stennes". Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um Steinkreise. Der "Ring of Brodgar" ist mit 27 Menhiren weit größer als die Steine von "Stennes" (insgesamt 4 Steine). Wir sind einmal vollständig um den "Ring of Brodgar" gelaufen. 4500 Jahre stehen sie schon dort und strahlen immer noch eine gewisse Autorität aus.
Standing Stones of Stennes


Danach sahen wir uns "Maes Howe" an, ein 5000 Jahre altes Kammergrab. Die Anlage ist sehr groß und besonders gut erhalten. Sogar Inschriften kann man noch bewundern.

Die letzte Sehenswürdigkeit für diesen Tag war die 2. prähistorische Ausgrabungsstätte, der "Broch of Gurness". Die große Anlage und das dahinter liegende Meer gefielen mir besonders. Hier waren die Farbspiele noch intensiver. Auch hier bließ der Wind wieder so stark, dass keine Frisur hielt :)

Ring of Brodgar
Am nächsten Tag fuhren wir nach Süden zum "Tomb of the Eagle", einer 5000 Jahre alten Grabkammer. Der Weg dorthin hat sich mir besonders eingeprägt. Entlang der Bucht von "Scapa Flow"  überquerten wir die "Churchill Barriers"; Betondämme, die die Kanäle zwischen den östlich liegenden Inseln dichtmachten. Die Atmosphäre mit den zum Teil aus dem Wasser ragenden Schiffswracks empfand ich als gespenstisch.


Broch of Gurness

Nachmittags nahmen wir dann an einer sehr lustigen Führung in der ''Highland Park Distillery" teil. Unser Guide verstand es, außergewöhnlich gut Anekdoten über die Schotten und die Herstellung des Whiskys zu erzählen. Ich habe mehrere Mitbringsel gekauft. Das schwarz-silberne Markenlogo dieser Distillerie fand ich extrem schön.



Witzig fand ich die vielen Taxen, die überall auf der Insel unterwegs waren. In den Highlands hatte ich gesehen, dass die Menschen ihre eigenen Autos nutzten und nirgends Taxen zu bekommen waren. Ich nahm daher an, dass auf einer Insel erst recht keine Taxen sind - Irrtum ;)