Freitag, 9. August 2013

Edinburgh 2000 - 2012


Edinburgh Castle




Ramsay Garden















Schon bei meinem ersten Besuch im Jahre 2000 habe ich mich in die Stadt verliebt.

Mit ca. 500.000 Einwohnern ist die Hauptstadt von Schottland bedeutend kleiner als London. Dennoch kann sie mit zwei Schlössern, "Edinburgh Castle" und "Holyrood Palace", mehreren Galerien, Museen und Theatern aufwarten. Außerdem gibt es wunderschöne Parks wie die "Princes Street Gardens" mitten in der Stadt und den "Inverleith Park" im Norden der Stadt. 


Durch die von dem Architekten des 18. Jahrhunderts, Robert Adam, im Schachbrettmuster angelegte Neustadt kann ich mich immer gut in der Stadt orientieren. Darüber hinaus gibt es noch folgende Orientierung: Liegt Edinburgh Castle rechts von einem, befindet man sich in der Neustadt und schaut zur Altstadt herüber und umgekehrt. Mir gefällt die georgianische und viktorianische Architektur am besten. Ich kann mich einfach nicht daran satt sehen.

Ramsay Garden
Für Edinburgh Einsteiger empfehle ich, beide Schlösser zu besichtigen, wenn man sich nur etwas für Geschichte interessiert und die Geschichte der Stadt und des Landes verstehen möchte. "Holyrood Palace" besitzt die Besonderheit, das Anwesen der Queen in Edinburgh zu sein. Wenn sich die Queen in Schottland aufhält, ist die Fahne auf dem Dach gehisst. Darüber hinaus hat schon Maria Stuart darin gewohnt.


Die georgianischen Wohnhäuser bei Ramsay Garden in der Nähe von "Edinburgh Castle" in der Altstadt sind sehr gepflegt und bieten einen fantastischen Ausblick von der Altstadt herüber zur Neustadt. 

Mein Begleiter bei Ramsay Garden
Abgesehen davon traf ich dort auf meine niedlichste Urlaubsbegegnung. Ich spazierte durch Ramsay Garden und entdeckte ein Eichhörnchen auf der Straße. Es war relativ zutraulich und kam immer näher an mich heran, als ich mit ihm sprach. Es schien mich regelrecht zu bestaunen. Nach einer Weile ging jeder von uns in eine andere Richtung. Als ich mich nochmal nach ihm umdrehte, sah ich, wie es mir nachschaute, siehe Bild. Ich fand die Situation zu komisch  :)

Friedhof St. Cuthbert
Wer nicht genug von der Architektur von Ramsay Garden bekommen hat, dem bietet "Mercat Tours" eine Führung durch die verwinkelte Altstadt an.

Die Einkaufsstraße der Neustadt ist die Princes Street. Zwischen Altstadt und Neustadt liegen die Princes Street Gardens und der Bahnhof Waverley Station. Am westlichen Ende der Princes Street liegt die älteste Kirche der Stadt, St. Cuthbert. Der dazugehörige Friedhof ist mit vielen, alten Bäumen sehr schön.

St. Giles Cathedral
Neben der großen St. Giles Cathedral in der Royal Mile, die Einkaufsstraße in der Altstadt, würde ich die "Greyfriars Kirk" besuchen. Sie ist zwar viel kleiner und auch einfacher eingerichtet als St. Giles, verfügt meiner Meinung nach aber über einen herausragenden Charme. Der angeschlossene Friedhof mit einem alten und großen Baumbestand lädt zu einem Spaziergang ein.

Greyfriars Kirk


Will man mehr über die schottische Seele erfahren, darf ein Besuch des "Writer's Museum" nicht fehlen. In dem Schriftsteller Museum wird über die drei wichtigsten Schriftsteller Schottlands informiert: Sir Walter Scott, Robert Burns und Robert Louis Stevenson.

Sir Walter Scott veröffentliche 1814 seinen Roman "Waverley" und war besonders im englischsprachigen Raum einer der ersten Schriftsteller, welcher historische Romane schrieb. Ihm zu Ehren wurde das "Scott's Monument" mitten in der Stadt gebaut, ein Turm mit einer weißen Figur von Scott darin. 

Robert Burns hat sich den Menschen durch seine Gedichte und Lieder eingeprägt. Vor allem weil er sie umgangssprachlich verfasste und damit die breite Masse der Menschen erreicht hat. Ende Januar eines jeden Jahres wird daher ihm zu Gedenken die "Burns' Night" gefeiert.



Writer's Museum
Robert Louis Stevenson ist durch Bücher wie "Die Schatzinsel" und "Jekyll & Hyde" bekannt geworden. Mehrere Generationen seiner Familie machten sich jedoch aufgrund der Erbauung von Leuchttürmen an Schottlands Küsten einen Namen. 

An weiteren Museen haben mir besonders "Gladstone's Land" in der Royal Mile und das "Georgian House" am Charlotte Square in der Neustadt gefallen, da dort die Einrichtung von Wohnhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert gezeigt wird.

Was Pubs betrifft, ist Edinburgh übersät mit guten Adressen. Das skurrilste Pub, das ich je betreten habe, ist das "Jekyll & Hyde" in der Hanover Street (Neustadt). Es ist ganz im Stil des Romans eingerichtet und erinnert stark an das Labor von Dr. Jekyll mit Reagenzgläsern und Totenschädeln. 


Zum Kaffee trinken würde ich "Clarinda's Tearoom" oder "Chocolat du plaisir" am unteren Ende der Royal Mile in der Nähe von "Holyrood Palace" empfehlen.

Victoria Street, Altstadt
Deacon Brodie's Taverne

Ein Restaurant, in dem ich fast immer esse, wenn ich in Edinburgh bin, ist "Deacon Brodie's Tavern" in der Royal Mile. Die Speisekarte ist hervorragend, ob vegetarisch oder Fleischgerichte. Es befindet sich mitten in der Royal Mile und an Fensterplätzen hat man einen fantastischen Blick in die Altstadt. Im Erdgeschoss befindet sich das gleichnamige Pub, welches rustikaler ist als das Restaurant auf der 1. Etage. Für mich ist es die Adresse in Edinburgh. Nicht zuletzt, weil Robert Louis Stevenson sich von dem echten Deacon Brodie zu seinem Roman "Jekyll & Hyde" inspirieren ließ. Tagsüber ging William Brodie seinem Beruf als Tischler nach und war gleichzeitig Mitglied im Stadtrat und in der Handwerkerinnung. Nachts betätigte er sich als Einbrecher. Ich würde es als Ironie bezeichnen, dass ausgerechnet William Brodie an dem Galgen gehängt wurde, den er ein Jahr zuvor selbst gebaut hatte. 

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